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Antike in Bayern erleben!

Ob Kelten, Römer, Griechen oder Etrusker – wo auch immer man sich gerade in Bayern aufhält oder urlaubt, ein Museum oder ein archäologischer Park des Netzwerks „Antike in Bayern“ mit echten Klassikern ist jederzeit in Reichweite!
Der folgende Blogbeitrag ist ein kleiner Vorgeschmack auf die vielen archäologischen Highlights, die euch in den Häusern des Netzwerks erwarten.

Ein Gastbeitrag des Museumsnetzwerks "Antike in Bayern"

Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg

Antike Vase, auf der zwei Männer mit Schwertern einen Mann in der Mitte attackieren
© Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg

Politik auf privatem Bankettgeschirr

Mord auf öffentlicher Straße! Für die Anhänger der noch jungen Demokratie bedeutete das Attentat auf Hipparchos, den ‚letzten Tyrannen‘ von Athen, einen heldenhaften Befreiungsschlag. Auf der Agora, dem zentralen Platz der Stadt, erinnerten kultisch verehrte Standbilder an die beiden Attentäter, Harmodios und Aristogeiton. Doch das Opfer sparte dieses erste politische Denkmal der Weltgeschichte, das als Mahnung der Bürger zum Widerstand gedacht war, bewusst aus. Denn Mitleid wäre hier kontraproduktiv gewesen. Auf dem Weingefäß im Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg ist es anders: Der unbewaffnete Hipparchos ist völlig überrascht von dem Angriff der ihm wohl bekannten Personen. Das eröffnet die Frage, ob die Auftraggeber dieses Bildes nicht eher unter den aristokratischen Feinden der Demokratie zu suchen sind, die genauso wie der Historiker Thukydides (6, 54–59) bestens wussten, dass die Mordtat keinen politischen Hintergrund hatte, sondern einer aus enttäuschter Liebe entstandenen Familienfehde entsprungen ist.

‚Erinnerungsfoto‘ für die Ewigkeit

Porträt einer Frau mit nach hinten gekämmten Haar und großen braunen Augen
© Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg

‚Erinnerungsfoto‘ für die Ewigkeit

Das in Wachsmalerei auf Holz (Sykomore) angefertigte Porträt einer Dame mittleren Alters zierte einst das Kopfende einer in Tuchbahnen eingehüllten Mumie aus Hawara (Fayum). Auf den ersten Blick lässt ihre streng nach hinten gekämmte Frisur kaum erahnen, dass es sich bei der Verstorbenen um eine wohlhabende matrona handelte. Doch der erste Eindruck täuscht! Das vermeintlich schlicht arrangierte Haar folgt dem Vorbild der Kaiserin Sabina, der Gemahlin Hadrians. Überdies ist der mit Perlen besetzte goldene Bügelohrring am rechten Ohr nicht das einzige Statussymbol, das die Frau trägt. Außerordentlich kostbar war auch der mit Purpur gefärbte Mantel, der dem Streifen über der rechten Schulter zufolge mit Goldfäden durchwirkt war. Die leicht speckigen Fältchen am Hals und im Untergesicht sind eher als Schönheits- denn als Altersmerkmale zu verstehen. Aber besonderen Wert legte der Maler auf die Gestaltung der Augen: dem nahezu stechenden Blick des linken steht die Weichheit des rechten gegenüber. Schon Homer preist diese Qualität als Merkmal der Göttermutter Hera, alias Juno: „Kuhäugig“ ist mitnichten abträglich gemeint, sondern paart Sanftmut mit der Tiefgründigkeit der weiblichen Seele, das Klischee der perfekten Ehefrau.

Römisches Museum Augsburg

Pferdekopf aus Bronze vor schwarzem Hintergrund
 Pferdekopf aus der Wertach © Römisches Museum Augsburg

Pferdekopf aus der Wertach

Ein kräftiges Pferd, der stolze Herrscher – ein Reiterstandbild, wie das des Marc Aurel auf dem Kapitol in Rom, gab es ganz sicher auch in der raetischen Provinzhauptstadt Augusta Vindelicum. Der passende Pferdekopf im Römischen Museum Augsburg kam auf jeden Fall schon 1769 im Augsburger Stadtteil Pfersee am Wertach-Ufer zu Tage. Vergoldete Bronze, feinste Details, lebensechtes Aussehen – er ist nicht zu Unrecht der berühmteste Augsburger Fund. Neueste Untersuchungen zeigen aber: das Pferd war kein Reittier, sondern Teil eines römischen Streitwagens.

Genius Populi Romani © Römisches Museum Augsburg

Genius Populi Romani

Zu diesem Wagen gehörte wohl auch der vergoldete Genius. Untersuchungen des Metalls zeigen uns, dass die beiden Funde wohl einst zu einer Statuengruppe gehörten. Das könnte eine Biga, ein Zweier-, oder eine Quadriga, ein Vierergespann gewesen sein. Gelenkt wurde der Wagen wohl von einem Kaiser, ebenfalls als Bronzestatue verbildlicht. Der Genius Populi Romani, der Schutzgott des römischen Volkes, war gut sichtbar als Zierde außen am Streitwagen angebracht. Welcher Herrscher den Streitwagen lenkte, verrät aber auch er nicht.

Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München – Pompejanum Aschaffenburg

Etruskischer Kopfbecher mit Darstellung des Charun, Antikensammlungen München © Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München/Renate Kühling

Charunsbecher

Tattoos, Nasenpiercing und markante Gesichtszüge – optisch würde Charun gut in unsere heutige Zeit passen. Tatsächlich ist der Charunsbecher der Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek München aber 2400 Jahre alt. Um 400 v. Chr. schuf ein Töpfer in Etrurien das außergewöhnliche Kopfgefäß. Die künstlerische Qualität ist herausragend, die stilistischen Verbindungen zur griechischen Keramik sind klar erkennbar. Auch die Figur Charun hat griechische Vorbilder. Im Mythos geleitet der alte Fährmann Charon die Toten in die Unterwelt. Der etruskische Charun tut es ihm gleich, ist als geflügelter Todesdämon dabei aber deutlich wilder. Er verkörpert den Schrecken des Todes und das unvermeidliche Schicksal. Passend dazu dienten Kopfgefäße dieser Art vor allem als Grabbeigaben für die Toten. Aber auch als luxuriöses Tafelgeschirr bei Gastmählern könnte der Charunsbecher für viel Gesprächsstoff gesorgt haben – ganz nach dem Motto „memento mori“.

Der Knabe mit der Gans

Ein kleiner Junge umarmt mit festem Griff sein Haustier. Die Gans, beinahe so groß wie das Kind selbst, scheint davon nicht allzu begeistert zu sein. Sie schlägt mit dem Flügel und sperrt entrüstet den Schnabel auf. Ganz klar wird uns nicht, was hier gerade geschieht. Ein fröhliches Spiel oder doch ein kämpferisches Gerangel? Beinahe fühlt man sich an die großen Helden der Antike erinnert – ein kleiner Herkules, der mit dem Ungetüm ringt. Der Gesichtsausdruck des Kleinen, die kindliche Freude, lässt uns aber erleichtert aufatmen. Er meint es nicht böse – sollte sich aber dennoch vor dem Gänseschnabel in Acht nehmen… Die Statuengruppe, heute in Marmor erhalten, ist die römische Kopie eines griechischen Bronzekunstwerks aus der Zeit um 220 v. Chr. Sie wird dem Bildhauer Boethos zugeschrieben. Schon damals war sie so beliebt, dass sogar Kaiser Nero sie in seinem Palast in Rom aufstellen ließ.

Sommertriclinium mit Marmorkandelabern, Pompejanum Aschaffenburg © Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München - Renate Kühling

Das Sommertriklinium mit Marmorkandelabern

Das Sommertriklinium, der luxuriöse Speisesaal, ist ein ganz besonderer Raum im Pompejanum. Die Wände sind, wie in den Häusern der reichen Römer, mit wertvollen Marmorplatten verkleidet. So scheint es wenigstens auf den ersten Blick. Was wie echter Marmor aussieht, ist hier allerdings Stuckmarmor – eine Imitation des wertvollen Gesteins. Die perfekte Herstellung der farbigen Wände ist eine eigene Kunst für sich und die täuschend echte Wirkung lässt keine Wünsche offen! Passend dazu: zwei monumentale Kandelaber, die nun aber wirklich aus Marmor sind. In den pompejanischen Wohnhäusern sucht man die reich verzierten Leuchter vergebens. Nur die Reichsten konnten ihre Paläste so luxuriös ausstatten. Bekannt sind die sie dagegen aus Heiligtümern und Grabmälern – und heute schmücken sie das Pompejanum in Aschaffenburg.

Unser Tipp: Aschaffenburg hat noch mehr zu bieten – allem voran das Schloss Johannisburg, eines der schönsten deutschen Spätrenaissance-Bauten, Heimat weltbekannter Kunstwerke und obendrein unmittelbar am Ufer des Mains gelegen. Das Christian Schad Museum und das KirchnersHaus Museum führen wieder in die Moderne.

Archäologische Staatssammlung München

Stier von Weltenburg (Kopie) Spätkeltisch, 2. bis 1. Jh. v. Chr., Weltenburg, Bronze © Archäologische Staatssammlung München - Manfred Eberlein

Stier von Weltenburg (Kopie)

Stark wie ein Stier – noch heute steht das mächtige Tier für übermenschliche Kraft. Schon bei den Kelten galten Stiere als Symbol für außergewöhnliche, und dabei besonders männliche Kraft. Der kleine Bronzestier aus der Archäologischen Staatssammlung München ist kein muskelbepacktes Ungetüm, der kräftige Hals, die großen Augen und ganz besonders die markanten Hörner betonen aber seine Stärke. Ein Kind fand die Statuette 1949 auf einem Acker. Ob sie nun stellvertretend für menschliche Macht oder gar für eine keltische Gottheit steht, bleibt offen.

Venus von Epfach (Kopie) Römische Kaiserzeit, Fundort unbekannt, als Fund von Epfach ausgegeben, Marmor © Archäologische Staatssammlung München - Manfred Eberlein

Venus von Epfach (Kopie)

Sie ist wohl die bekannteste Göttin der römischen Antike: Venus, Göttin der Liebe und der Schönheit. Legendär ist die marmorne „Knidische Venus“, die „Aphrodite von Knidos“ des griechischen Bildhauers Praxiteles. Das Meisterwerk ist heute nicht mehr erhalten, zahlreiche antike Kopien erinnern aber an die legendäre Schönheit. An ihr orientiert sich auch unsere kleine Venus. Als „Venus pudica“, schamhafte Venus, besticht sie durch herausragende Qualität. Ihr ursprünglicher Fundort bleibt ein Rätsel, bekannt wurde sie trotzdem als „Venus von Epfach“.

Unser Tipp: Noch hat die Staatssammlung aufgrund von Sanierungsarbeiten geschlossen. Besucht bis zur Wiedereröffnung die Sonderausstellungen im Münchner Stadtmuseum Archäologisches Schaufenster: Funde vom Marienhof (externer Link, öffnet neues Fenster).

kelten römer museum manching

Keltischer Glasschmuck © Archäologische Staatssammlung München - Manfred Eberlein

Keltischer Glasschmuck

Manching, 3. Jahrhundert v. Chr.: Die keltische Siedlung entwickelt sich zu einem der wichtigsten Handelszentren im süddeutschen Raum. Berühmt ist das Oppidum nicht zuletzt für seine Glasproduktion. Bei Ausgrabungen fanden sich Armreifen und Perlen in verschiedensten Farben: strahlendem Blau, leuchtendem Gelb und sanftem Grün. Das Rohglas stammte aus dem Mittelmeerraum – schon vor der römischen Eroberung gab es also intensive Kontakte über die Alpen. Die Herstellung des Glasschmucks erfolgte hingegen in Manching. Gerade bei den nahtlosen Armringen war technisches Spezialwissen erforderlich, das man von Generation zu Generation weitergab und fortentwickelte.

Die römischen Schiffwracks von Oberstimm © Gerhard Nixdorf

Schiffwracks von Oberstimm

Das Kastell von Oberstimm ist eines der frühesten römischen Militärlager in Rätien. Besetzt war es von etwa 40 bis 120 n. Chr. Die Mission der Soldaten: Kontrolle und Schutz der Reichsgrenze – zu Land und zu Wasser. 1986 traten westlich des Kastells, dort wo in der Antike die Brautlach floss, zwei Schiffwracks zutage. Um 100 n. Chr. patrouillierten die Römer damit die Flüsse. Die Schiffe wurden von je 18 Mann gerudert und sind aus vergänglichem Holz gefertigt. Trotzdem haben sie sich außergewöhnlich gut erhalten. So erfahren wir viele Details zur Bauweise und Nutzung der wendigen Patrouillenboote, die spektakuläre Highlights des kelten römer museums bilden.

RömerMuseum Weißenburg

Bürgerrechtsurkunde des ehemaligen Reitersoldaten Mogetissa vom Stamm der Boier © Archäologische Staatssammlung - Stefanie Friedrich

Bürgerrechtsurkunde des Mogetissa

Am 30. Juni 107 n. Chr. wurde der Soldat Mogetissa ehrenhaft aus der Hilfstruppeneinheit Ala I Hispanorum Auriana entlassen. Nun wartete ein ruhiges Leben in Biriciana – und das als römischer Bürger. 25 Jahre Militärdienst waren nötig, um den privilegierten Stand zu erlangen. Als offiziellen Nachweis erhielten die Soldaten bronzene Entlassungsurkunden. Mogetissa ist einer der wenigen namentlich bekannten Römer in Weißenburg. Sein Militärdiplom wurde 1868 gefunden und verrät so einiges über sein Leben – und auch über die Truppen und den Statthalter der Provinz Raetien.

Übersetzung: B. Steidl, Limes und Römerschatz. RömerMuseum Weißenburg (München 2019)

Kaiser Nerva Traianus, Sohn des vergöttlichten Nerva,
der Erhabene, Sieger über Germanen und Daker, Oberpriester,
Inhaber der tibunizischen Amtsgewalt zum elften Mal, sechsmal vom Heer zum Sieger ausgerufen,
Konsul zum fünften Mal, Vater des Vaterlandes,
hat den Reitern und Fußsoldaten, die Dienst getan haben in
den 4 Reiter- und 11 Infanterieeinheiten,
welche genannt werden: I Hispanorum Auriana
und I Thracum Augusta und I Singularium mit Römischen Bürgerrecht
sowie dem ehrenden Titel "verantwortungsvoll und treu ergeben",
1000 Mann stark, und I Breucorum und I sowie II
Raetorum und III Bracaraugustanorum und
III Thracum und III Thracum mit Römischen Bürgerrecht und III Britannorum und III Batavorum,
1000 Mann stark, und III Gallorum und V Bracaraugustanorum und VII Lusitanorum, die in Raetien stationiert sind unter (dem Stadthalter) Tiberius Iulius Aquilinus, nachdem sie je 25 oder mehr Jahre gedient haben und ehrenhaft entlassen worden sind und deren Namen unten verzeichnet sind,
ihnen selbst, ihren Kindern und deren Nachkommen
das Bürgerrecht und das Recht einer rechtmäßigen Ehe gegeben
mit den Frauen, die sie damals hatten, als ihnen das Bürgerrecht gegeben wurde, oder, sofern die ledig waren, mit denen, die sie später heirateten, selbstverständlich jeder nur jeweils eine.
Gegeben am Vortag der Kalenden des Juli als Caius Minicius Fundanus und Caius Vettennius Severus Konsuln waren.
Aus der ala I Hispanorum Auriana unter dem Kommando des Marcus Insteins Coelenus, Sohn des Marcus, aus dem Palantinischen Stimmbezirk
dem ehemaligen einfachen Soldaten Mogetissa, Sohn des Comatullus,
vom Stamm der Boier und seiner Frau Verecunda, Tochter des Casatus,
vom Stamm der Sequaner und seiner Tochter Matrulla.

Abgeschrieben und auf Richtigkeit geprüft nach dem Text auf der Bronzetafel, die in Rom befestigt ist an der Mauer hinter dem Tempel des vergöttlichten Augustus bei der Minerva.

Der Herkules aus dem Weißenburger Schatzfund von 1979 © Archäologische Staatssammlung - Manfred Eberlein

Herkules

Stark, listig, tugendhaft – kein Wunder, dass Herkules bei den Soldaten am Limes äußerst beliebt war. Wer könnte besser helfen, den Alltag am Rande des römischen Reichs zu meistern? Auch in Biriciana wurde Herkules verehrt. Wir erkennen ihn an der Keule, dem Löwenfell, den Äpfeln der Hesperiden und am Eber neben ihm. Die Statuette im RömerMuseum Weißenburg stand wohl einst in einem lararium, einem kleinen Hausaltar. Berühmt wurde der bronzene Herkules schließlich als Teil des Weißenburger Schatzfunds von 1979 – einem der größten und spektakulärsten Römerschätze Deutschlands.

Unser Tipp: Spuren aus der Römerzeit finden sich in Weißenburg an vielerlei Orten wie beispielsweise in den Römischen Thermen, deren Grundmauern selbst nach fast 2000 Jahren noch stehen oder auf dem ganzjährig begehbaren Gelände des Kastells Biriciana (externer Link, öffnet neues Fenster).

APC – Archäologischer Park Cambodunum

Gallorömischer Umgangstempel © Kulturamt Kempten/K. Jena © Kulturamt Kempten/K. Jena

Der Gallorömische Umgangstempel

Der Gallorömische Umgangstempel war das größte Gebäude im antiken Tempelbezirk von Cambodunum. Unverwechselbar machten ihn die turmartige Cella, der Raum in dem das Kultbild einer Gottheit stand. Um diese verlief der namensgebende Umgang. Diese „unrömische“ Bauform geht auf keltische Traditionen zurück und kommt nur in den römischen Nordwestprovinzen vor. Ein vor dem Tempel gefundener Weihestein löste das Rätsel, wem der Umgangstempel in römischer Zeit geweiht war. Ein Kultverein, vielleicht eine Kaufmannsgilde, verehrte hier Hercules. Seine berühmten Taten und eine Prozession von Gläubigen werden für Besucher durch eine Beamerprojektion lebendig.

Römisches Waaggewicht © Kulturamt Kempten - S. Mölle

Merkur - Der Gott des Handels

Eine Büste mit Flügelhaube – das kann nur einer sein! Merkur, der römische Gott der Händler, Reisenden und Diebe. Richtig, auch der Diebe, denn er war praktisch für alle Formen des materiellen Gewinns zuständig. In der römischen Provinz Raetien, dem heutigen Bayern, war er besonders beliebt. In Cambodunum wurde diese fast 2000 Jahre alte Metallbüste gefunden. Bei dem knapp 13 cm großen Kopf im APC – Archäologischer Park Cambodunum handelt es sich um einen Bronzehohlguss, dem eine Bleifüllung, ein für seine Größe ordentliches Gewicht von rund 1,6 kg, verlieh. Als Gewicht einer Schnellwaage sollte Merkur vielleicht einem Händler aus Cambodunum gute Geschäfte bescheren.

Unser Tipp: Mit der Cambodunum App (externer Link, öffnet neues Fenster) wird der Archäologische Park wieder zum Leben erweckt und zeigt euch mittels 360°-Ansichten, 3D-Scans und Filmen wie die Anlage in der Antike ausgesehen haben könnte.

Katharina Heinrich M.A. und Emanuel Schormair M.A. für das „Netzwerk Antike in Bayern“